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14 Stationen der Kraft > Kirche St. Johannes, Zug

14. Februar bis 7. April 2024

Der Passionsweg des Jesus von Nazareth lebt weiter in unzähligen Erinnerungszeichen: In der bildenden Kunst, in der Literatur, in der Musik. Sie wurden inspiriert von der christlichen Tradition, von den Formen der Frömmigkeit der jeweiligen Kulturepoche.

In verschiedenen Stationen konnten die Menschen den Kreuzweg nachvollziehen, wenn es ihnen nicht möglich war als Pilger die historischen Stätten in Jerusalem zu besuchen. Auf diesen Ersatz für eine weite beschwerliche Reise, vor allem im Mittelalter, geht die eigentliche Entstehung des Kreuzwegs zurück. Die Kultur- und Religionsgeschichte zeigt, dass solches Begegnen mit Jesus, dem leidenden Gottesknecht (wie ihn die Propheten des alten Bundes nannten), immer vom jeweiligen Zeitempfinden geprägt ist. Aus der künstlerischen Gestaltung lässt sich ablesen, wie intensiv, wie emotional tief dieses Begegnen war, wie viel an Stärkung und Trost es dem Betrachtenden vermitteln wollte. Wenn wir in unsere Gegenwart blicken, stellen wir ziemlich ernüchtert fest:

Der Bezug zum traditionellen Kreuzweg ist fast verloren gegangen. Im gewandelten religiösen Verständnis unserer Zeit hat er keine ausstrahlende Wirkung mehr. Ablehnung macht sich bemerkbar, das Zeichen des Kreuzes wird da und dort sogar als lebenshemmend empfunden und zum Verschwinden gebracht. Eine Rückschau in die Geschichte der Christenheit lässt uns bekennen: Das Kreuz und seine Botschaft, wurde oft auch als Machtmittel missbraucht. Berechtigte Scham darüber führt uns zur Besinnung, zu neuem Verstehen, zu mehr Toleranz.

Die Tiefenpsychologie, die naturwissenschaftliche und technische Entwicklung, die wirtschaftliche Entfaltung der Neuzeit hoben unsere Sicht der Welt verändert. Sie brachten uns mehr Eigenständigkeit, mehr Selbstbewusstsein, sie führten uns aber auch an Grenzen, wo wir neue existenzielle Bedrohung erfahren. Das alles bewirkt das Erwachen einer neuen Spiritualität, ein Suchen nach anderer, zeitgemässer Sinngebung für unser Dasein. Die Leichtigkeit der Kommunikation rund um die Erde ist möglicherweise ein weiterer Grund, weshalb eine echte Beziehung zum Kreuz verschwindet.

Täglich überfluten uns Nachrichten mit Bildern des Schreckens von Krieg, Terroranschlägen, von Natur- und Verkehrskatastrophen. Wir erfahren, wie Lebensgrundlagen zerstört werden. Ein Übermass an negativ geprägten Eindrücken stumpft uns ab gegen Leid und Schmerz oder erzeugt einen überdimensionierten Hunger nach Lebensgenuss. Wir wollen uns vor dem eigenen Untergehen retten. Wir weigern uns aus einem verständlichen Selbsterhaltungstrieb, in die Zerstörung hineingezogen zu werden, uns dem Leid zu stellen.

Wen soll da der biblische Kreuzweg, der Weg eines Einzelnen, interessieren - beim Anblick von millionenfachen Kreuzwegen naher und ferner Zeitgenossen? Oder erwächst gerade aus Gleichgültigkeit, aus Ablehnung ein neuer Zugang zu diesem Thema?

Kunstsammlung Maria Hafner (1923 - 2018)

Mit Dank für die finanzielle Unterstützung zu Gunsten des Aufbaus der Kunstnachlassverwaltung.

Gemeinnützige Gesellschaft, Zug

Stiftung Hermann und Lina Reinle-Suter Luzern

Freundeskreis Antoniushaus Mattli, Seewen